Ein Ladestopp in Alleringensleben zeigt, wie teuer Verbrenner sind

Auf der Fahrt nach Hamburg halte ich in Alleringersleben direkt neben der Autobahn, um nachzuladen. Dabei stelle ich fest, dass ich mit meinem Zoe auf 100 km derzeit mindestens 2 Euro weniger zahle, als mit einem vergleicharen Verbrenner.

Sind Elektroautos umweltfeindlich und brennen häufiger?

Oft heißt es, Elektroautos seien nicht umweltfreundlich. Und sie würden häufiger brennen. Danach werde ich dann als Fahrer eines Elektroautos unfreundlich angeschaut. Es sind Vorwürfe, die es seit vielen Jahren gibt, die aber nicht die aktuelle Entwicklung und neue Untersuchungen berücksichtigen. Ich habe darauf schon öfter geantwortet und fasse hier meine Antworten einfach zusammen. Künftig werde ich diesen Artikel verlinken und ihn deshalb regelmäßig aktualisieren.

Zahlreiche Berichte über Brände von Elektroautos – was ist dran?

Derzeit sind immer mehr Berichte über Brände von Elektroautos zu lesen, zu sehen und zu hören. Was ist damit los? Brennen tatsächlich so viele Elektroautos? Und sind diese eine Gefahr für die Mitbewohner oder andere abgestellte Autos? Dazu wollte ich mehr wissen und habe einige mit Quellen versehene Fakten zusammengesucht.

Wirtschaftswoche: Menschenrechtler haben kein Problem mit Elektroautos

Mich, als Fahrer eines Elektroautos, haben hier schon zahlreiche Nutzer angeklagt, für Kinderarbeit mitverantwortlich zu sein. Deshalb, so hieß es, dürfe man kein Elektroauto nutzen. Mehrere Menschenrechts- und Umweltorganisationen haben die Vorwürfe gegen Elektroautofahrer nun zurückgewiesen und das eigentliche Problem genannt.

Kommentar: Stromanbieter brauchen neue Ideen für Elektroautos

Deutschland setzt mehr und mehr auf Elektroautos als Ersatz für benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge. Damit soll der Klimawandel verlangsamt und bestenfalls gestoppt werden. Doch die Stromanbieter stöhnen: Es könnte abends, wenn alle Autos nach Feierabend gleichzeitig aufgeladen werden, zu Engpässen in der Stromversorgung kommen. Deshalb wollen sie Ladesäulen auch kurzfristig abschalten können. Dazu sprach ich einen Kommentar beim Nachrichtenradio MDR Aktuell, meinem Arbeitgeber.

Runder Kilometerstand erfreut Fahrer…

Ich bin 9.000 Kilometer in 220 Tagen nur mit Elektroenergie durch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Hessen gefahren. Das Ergebnis: Ich bin weiterhin damit zufrieden, vom Verbrenner auf ein Elektroauto umgestiegen zu sein. Und das bei duchschnittlich 41 Kilometer am Tag.

Skeptiker fragen mich: „Gibt es denn genug Ladesäulen?“

Es ist eine Frage, die ich jetzt immer wieder höre: „Gibt es denn genug Ladesäulen?“ Ich antworte dann immer: „Ja, allerdings braucht Deutschland bald mehr und zwar an den richtigen Stellen.“ Ladesäulen müssen an Arbeitsplätzen, Wohngegenden, Einkaufszentren, Restaurants und Schnellladesäulen entlang den Autobahnen aufgestellt werden. Übrigens: Auch die Preise für den Strom sind konkurrenzfähig. In Leipzig gibt es den Strom für Elektroautos beispielsweise gratis.

Tanken oder Laden – was ist günstiger?

Es ist bei der Anschaffung eines neuen Wagen immer eine der ersten Fragen: Verbraucht der mehr oder weniger? Oder vielmehr: Ist der für mich teurer oder billiger? Die Antworten auf die Fragen werden umso interessanter, wenn man einen Systemwechsel vollzieht, also – wie in meinem Falls – von einem Benziner auf einen Stromer umsteigt. Nach über zwei Woche ziehe ich eine ganz private Bilanz.

Bundesumweltministerium: Beim PKW ist E-Mobilität am effizientesten

Immer häufiger ist zu hören, dass neben der Elektrizität auch andere alternative Antriebsenergien für Autos entwickelt werden müssen. Das ist völlig ok und sinnvoll. Doch derzeit ist das „E“ beim PKW-Antrieb noch immer die beste Lösung für die Umwelt, wie diese Grafik des Bundesumweltministeriums verdeutlicht. Sowohl beim Wasserstoff (54 kW/h auf 100 km Strecke) als als auch bei synthetischen Kraftstoffen (115 kW/h) wird bei der Produktion viel mehr elektrische Energie gebraucht, als wenn man das Auto gleich mit Elektrizität fahren lässt (18 kW/h).

MyRenault-App visualisiert Reichweite

Auf dem Handy kann ich jederzeit die Reichweite meines Zoe feststellen. Außerdem finde ich auch sofort den aktuellen Parkplatz. Zusätzlich bietet die App einen Routenplaner, der auf längeren Routen auch Ladesäulen und Ladezeiten mit einplant.

Brandgefährlich?

Batterien können brennen. Vor allen entwickeln sie schnell eine hohe Hitze. Trotzdem sind Elektroautos deshalb nicht gefährlicher als Benziner. Denn Benzin brennt auch. Nur dort kennt man sich mit der Brandbekämpfung schon seit über 100 Jahren aus. Die Feuerwehr in Berlin hat jetzt sogar ihr erstes Elektrofahrzeug für den Löscheinsatz in Betrieb genommen. Und Hannover legte sich gleich zehn Elektrofahrzeuge bei der Feuerwehr zu.

„Technologieneutral“ – und was bedeutet das für meine Entscheidung?

Wenn ich erzähle, dass ich künftig ein Elektrofahrzeug fahren werde, dann wird mir häufig geantwortet, dass das doch keine zukunftweisende Technologie sei. Es sei wichtig „technologieneutral“ zu überlegen und zu entwickeln. Die Idee finde ich gut. Sie bringt mir aber im Moment nichts, denn ich entscheide heute, welchen Wagen ich morgen fahre.

Studie der Technischen Universität Eindhoven: Elektroautos verursachen deutlich weniger CO2 als bisher angenommen (Spiegel)

Elektroautos boomen – doch immer wieder werden Zweifel an ihrem Nutzen fürs Klima laut. Eine neue Studie stärkt nun die Befürworter: Ihr zufolge verantworten die Stromer einen viel geringeren CO₂-Ausstoß als bisher angenommen.