Zwei Jahre unterwegs im Elektroauto
Ich habe es nicht bedauert, vom Verbrenner auf das Elektroauto umzusteigen. Es war eine gute Entscheidung. …
Ich habe es nicht bedauert, vom Verbrenner auf das Elektroauto umzusteigen. Es war eine gute Entscheidung. …
Auf der Fahrt nach Hamburg halte ich in Alleringersleben direkt neben der Autobahn, um nachzuladen. Dabei stelle ich fest, dass ich mit meinem Zoe auf 100 km derzeit mindestens 2 Euro weniger zahle, als mit einem vergleicharen Verbrenner.
Ich höre oft, Elektroautos seien klein, teuer, schwach, es gäbe keine Auswahl, keine Ladesäulen und die Reichweite sei gering.
Die Realität vor dem Supermarkt sieht anders aus.
Erstmals, seitdem ich ein Jahr im Elektroauto unterwegs bin, gibt es am Zielort keine freie Ladesäule. In Schierke unterhalb des Brockens befinden sich die beiden einzigen Ladesäulen im Parkhaus. Und heute kam ich für die Brockenwanderung zu spät: Beide Plätze sind schon belegt. Doch kein Problem rund 14 Kilometer weiter in Wernigerode gibt es viele Ladesäulen, darunter auch sechs Schnellladesäulen. Zeit für einen wunderschönen Stadtbummel
Auf diesem herbstlichen Parkplatz des MDR gibt es seit gestern sechs Lademöglichkeiten für die Autos der Mitarbeiter. Vorbildlich. So können die Fahrzeuge während der Arbeitszeit laden an einem Platz, wo das Auto sowieso steht.
100 Prozent Ökostrom – und das noch kostenfrei parallel zum Einkaufen. Ich verstehe einfach nicht, weshalb nicht alle Elektroauto fahren….
Der Server der Firma Charge it ist offline. Das heißt, dass in Lutherstadt Wittenberg derzeit alle öffentlichen Ladesäulen nicht funktionieren. Es wird an den Säulen allerdings nicht angezeigt. Sie funktionieren nur nicht.
Ein Tipp für Nutzer der A9 Richtung Norden: Während mein Wagen am Autobahnrasthof Greding lädt, erwandere ich die Kleinstadt. Pures Mittelalter mit einer sogar fast vollständigen Stadtmauer.
Nun geht’s wieder zurück nach Hause. Natürlich mit Elektroenergie, dadurch besser für die Umwelt und mit weniger finanziellen Aufwand. Da ich in Salzburg nicht geladen hatte, hole ich das in der Mittagspause mitten im Chiemgau nach. Einziges Negativerlebnis mit meinem Zoe: Die Renault-App wird immer unzuverlässiger.
Selbst in der kleinsten Stadt Österreichs, Rattenberg in Tirol, lässt es sich zwischen mittelalterlichen Gebäuden laden. Mein Zoe ist in Bildmitte (oberes Foto) leicht versteckt zu sehen.
Auch in Österreich kann man gut Elektroauto fahren. Besonders gut macht es sich bei Bergfahrten, da die vollständige Energie gleich da ist und man nicht erst langsam auf Hochtouren kommen muss.
Gestern konnte ich in Innsbruck sogar kostenfrei laden.
Nach inzwischen über 300 Tagen weiß ich: Ich fahre gern Elektroauto. Es ist das Gefühl, möglichst umweltfreundlich unterwegs zu sein, aber auch das wirklich spezielle Fahrgefühl. Und es ist auch die Freundlichkeit der Elektroautofahrer untereinander. Oft duzt man sich an den Ladesäulen einfach so und es wird auch absolut höflich miteinander umgegangen. Aber es gibt auch Ausnahmen.
Deutschland setzt mehr und mehr auf Elektroautos als Ersatz für benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge. Damit soll der Klimawandel verlangsamt und bestenfalls gestoppt werden. Doch die Stromanbieter stöhnen: Es könnte abends, wenn alle Autos nach Feierabend gleichzeitig aufgeladen werden, zu Engpässen in der Stromversorgung kommen. Deshalb wollen sie Ladesäulen auch kurzfristig abschalten können. Dazu sprach ich einen Kommentar beim Nachrichtenradio MDR Aktuell, meinem Arbeitgeber.
Am Thüringer Platz in Braunschweig brach der Ladevorgang leider ab, während ich meine Pizza aß. So habe ich leider etwas Zeit verloren. 25 Kilometer später funktioniert das Laden jetzt am Autobahnrasthof Zweidorfer Holz. Zeit für eine Pause im Freien.
Etwas verwirrt bin ich, als ich im wunderschönen Meißen am Parkplatz Altstadt vor dieser etwas ältlich wirkenden Ladesäule stehe. Sie ist sicherlich gut gemeint, aber nicht so ganz Corona geeignet. Ich soll Bargeld in den benachbarten Parkautomaten schmeißen. Aber ich habe kaum noch Bargeld bei mir und es funktioniert auch irgendwie nicht.