Zwei Jahre unterwegs im Elektroauto
Ich habe es nicht bedauert, vom Verbrenner auf das Elektroauto umzusteigen. Es war eine gute Entscheidung. …
Ich habe es nicht bedauert, vom Verbrenner auf das Elektroauto umzusteigen. Es war eine gute Entscheidung. …
Ich genieße es, wie genial mich mein Google Navi durch die Baustellen geplagte Stadt Leipzig führt. Seit dem Sommer gibt es immer wieder neue Baustellen. Große Teile der Innenstadt sind noch immer für den Verkehr gesperrt.
Selbst in der kleinsten Stadt Österreichs, Rattenberg in Tirol, lässt es sich zwischen mittelalterlichen Gebäuden laden. Mein Zoe ist in Bildmitte (oberes Foto) leicht versteckt zu sehen.
Über gute, aber enge und kurvige landwirtschaftliche Wege geht es hoch nach Nieding (1.100 Meter). Dort über dem Brixental startet meine Wanderung auf die Hohe Salve. Es ist die erste richtige Bergfahrt mit einem Elektroauto. Und es läuft exzellent.
Auch in Österreich kann man gut Elektroauto fahren. Besonders gut macht es sich bei Bergfahrten, da die vollständige Energie gleich da ist und man nicht erst langsam auf Hochtouren kommen muss.
Gestern konnte ich in Innsbruck sogar kostenfrei laden.
Ich bin 9.000 Kilometer in 220 Tagen nur mit Elektroenergie durch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen und Hessen gefahren. Das Ergebnis: Ich bin weiterhin damit zufrieden, vom Verbrenner auf ein Elektroauto umgestiegen zu sein. Und das bei duchschnittlich 41 Kilometer am Tag.
Laden am Arbeitsplatz in Halle: Der Nachbar, die Stadtwerke, haben zwei öffentliche Lademöglichkeiten. Vormittags zum Arbeitsbeginn konnte ich so meinen Zoe anschließen und ihn in der Mittagspause dann vollgeladen in die Tiefgarage umsetzen. So einfach ist Elektromobilität, wenn Ladesäulen am Arbeitsplatz vorhanden sind. In Leipzig, wo ich künftig arbeiten werde, ist man bei meinem Arbeitgeber leider noch nicht so weit. Doch wie ich hörte, soll das nun im Mai geschehen. Sehr praktisch.
Das erste Vierteljahr habe ich es ausgehalten. Mein Zoe ist total leise, der Motor nicht zu hören. Dafür ist der Fahrersitzt umso lauter: Es quietscht beim Einsteigen, beim Durchatmen und bei jeder Unebenheit der Straße. Ich dachte: Das quietscht sich weg. Aber tat es nicht. Dann war die Werkstatt dran – und im Auftragsformular hieß es: „Fahrersitzt quietscht extrem“.
Auf dem Weg zur Arbeit kurz vor Halle ist es soweit: 4.000 Kilometer zeigt die Bordelektronik an. Und für das Foto fahre ich sogar extra rechts auf einen Parkplatz. Meine Bilanz ist klar und eindeutig: Es hat sich gelohnt.
An zwei Tagen bin ich nun mit meinem Zoe durch den Schnee gefahren. Das erste Mal mit einem Elektrofahrzeug. Und nun kann ich feststellen: Ich bin mit meinem Zoe sehr zufrieden.
Nachdem ich seit einem Vierteljahr den Zoe von Renault fahre, heißt es in einem Werbebrief des Unternehmens, jetzt sei der richtige Zeitpunkt, sich für eine eine Elektro- oder Hybridfahrzeug zu entscheiden.
Elektroautobesitzer brauchen Geduld. Das beginnt gleich am Anfang. Offiziell heißt es, der Umweltbonus für das Elektroauto werde vom zuständigen Bundesamt für Wirtschaft (BAFA) nach spätestens acht Wochen nach der Beantragung ausgezahlt. Doch das ist Theorie. Bei mir dauerte es vom 28.10.20 an fast drei Monate. Obwohl der Antrag bereits am 18.12.20 genehmigt wurde, kam die Überweisung erst am 25.01.21.
Gestern und heute waren die beiden Plätze an „meiner“ Ladesäule erstmals seit einem knappen Vierteljahr besetzt, als ich ran wollte. So durfte ich dann heute früh zum Autohändler in der Nachbarschaft, wo es den Strom auch für alle anderen kostenfrei gibt.
Es ist 4 Uhr 27 am Morgen und ich will Schnee und Eis schon langsam wegtauen lassen, bevor ich die Wohnung verlasse. Doch heute ist die Renault-App offenbar eingeschneit.
Mit der E-Auto-Prämie wird die Anschaffung eines Elektroautos gefördert. Sie ist ein Ausgleich für den höheren Anschaffungspreis. Doch das ist in vielen Fällen Theorie. Denn die Prämie wird erst nach dem erfolgten Autokauf ausgezahlt. Und eine zeitliche Prognose, wann das geschieht, gibt es nicht.